Das Wasser der im Schwarzwald reichlich fallenden Niederschläge versickert in den teilweise wasserdurchlässigen Buntsandsteinschichten und tritt über dem undurchlässigen Grundgebirge aus Granit, Syenit und Gneis in Form zahlreicher ständig fließender Quellen aus. Sie speisen das Alpirsbächle und seine Zuflüsse.
Das Holz der Wälder, welches im 16. Jahrhundert für die Glasherstellung verwendet wurde, lieferte die Pottasche, die man für die Herstellung von Glas neben Quarzsand und Kalk benötigte. Waren die Wälder ausgebeutet, wurden die Glashütten vielfach in andere Gebiete verlegt.
Wie bereits erwähnt, gehörte der Glaswald seit dem Mittelalter dem Kloster. Das Kloster musste aus ihm und anderen Klosterwäldern den Flößerschaften und den Inhabern genau aufgeführter Grundstücke Brenn- und Bauholz zum Preis von zwei Dritteln des Marktwertes, in einigen Fällen sogar gratis liefern. Mit der Verstaatlichung des Kirchengutes zu Beginn des 19. Jahrhunderts ging das Eigentum an den Klosterwaldungen in den Besitz des Staates über. Der Staat übernahm auch die Verpflichtungen zur Abgabe des Bauholzes, trat aber in einem Vertrag von 1832 zahlreiche Waldungen, auch 166,25 Morgen des Glaswaldes, an die Gemeinde Alpirsbach ab. Die Gemeinde übernahm auch die damit verbundenen Verpflichtungen. Diese Verpflichtungen wurden erst im 20. Jahrhundert aufgehoben.
Die Sage vom Glasmännlein: In dieser Geschichte von Karl Zizelmann spielt nach dem Vorbild von Wilhelm Hauff das Glasmännlein eine entscheidende Rolle. Es trägt einen spitzen grünen Hut, hat schwarze, kluge Augen und einen roten, spitzen Bart. Es beherrscht die Glasmacherkunst und ist ein guter Geist, der den Menschen gerne hilft und sie vor dem Bösen bewahren will, aber auch die Unverbesserlichen bestraft.
Im Zuge der Entwicklung des Tourismus wurden die Stille und Abgeschlossenheit der Glaswiesen für die Erholung genutzt. Man schuf Wanderwege, und nannte die Quelle am oberen Rand der Glaswiesen zu Ehren König Karls von Württemberg, der Alpirsbach zur Stadt erhob, Karlsquelle. Dort befindet sich eine Hütte und eine Grillstelle ist eingerichtet. Im Jahre 1989 wurde das Naturschutzgebiet „Glaswiesen und Glaswald“ ausgewiesen. Die Feuchtwiesen sind ein spezieller ökologischer Lebensraum mit einer an die Verhältnisse angepassten Tier- und Pflanzenwelt. Außerdem gibt es besondere Saumwaldgesellschaften, während sich an den höheren Talhängen Tannen- und Fichtenwald erstreckt. Nicht zuletzt bezieht auch die Brauerei ihr Wasser aus den Quellen im Naturschutzgebiet. Da die Quellen unterhalb ausgedehnter Wälder liegen und ihr Wasser durch die Buntsandsteinschichten gefiltert wird, ist es von hervorragender Qualität.