Nachdem erste Versuche im 16. Jahrhundert unternommen und spätestens mit dem Dreißigjährigen Krieg eingestellt wurden, erlebte der Bergbau in Alpirsbach im frühen 18. Jahrhundert eine Blütezeit. Zahlreiche Bergleute aus anderen Regionen wanderten in dieser Zeit nach Alpirsbach ein. Für die Finanzierung der Bergwerke waren Kuxe, also den heutigen Aktien vergleichbare Anteile, wichtig. Im württembergischen Bergbau brachte dies den Nachteil mit sich, dass die Anteilseigner häufig nur an kurzfristigen Gewinnen interessiert waren. Deshalb musste sich immer wieder der Landesfürst, der Herzog von Württemberg, engagieren. Die Erzgänge befanden sich im Granit, kurz unterhalb der Auflage des Rotliegenden und des Buntsandsteins.
Auf dem Gebiet der heutigen Kernstadt Alpirsbach brachten, wie schon auf der Infotafel erwähnt, die Gruben Wolfgang und Eberhard im Gebiet des Glaswaldes den meisten Ertrag. Zwei parallel verlaufende Schwerspatgänge führten an manchen Stellen reichhaltige Kobalterze. Die Erzgänge erschloss man durch umfangreiche Grubenbauten, die mit Ausnahme der Tagschächte bis heute erhalten sind. Das Kobalt wurde seit 1710 in einer Farbmühle, die sich nördlich der Einmündung des Aischbachs in die Kinzig befand, zu blauer Farbe verarbeitet. Sie war eine von drei Farbmühlen im Schwarzwald. Die blaue Farbe wurde bis nach Holland exportiert, wo sie für die begehrten Delfter Kacheln Verwendung fand.
Der Bergbau und die Blaufarbenherstellung trugen erheblich zum wirtschaftlichen Aufschwung Alpirsbachs in jener Zeit bei. Allerdings ließ die Ausbeute der Gruben schon im späteren 18. Jahrhundert nach, so dass man vermehrt dazu überging, die Abraumhalden durchsuchen zu lassen, in denen sich noch beträchtliche Mengen an Kobalterzen fanden. Im 19. Jahrhundert kam dann der Bergbau zum Erliegen und ließ sich trotz staatlicher Förderung nicht mehr in Gang bringen. Die Alpirsbacher Farbmühle stellte 1845 ihren Betrieb ein, nachdem sie die Erze von auswärts importieren musste und aufgrund der Erfindung der Ultramarinfarben kaum noch Bedarf für Kobaltfarben bestand.
Die Gruben sind heute verschlossen und spielen zum Teil eine wichtige ökologische Rolle als Winterquartiere für Fledermäuse. Die beiden häufigsten Fledermausarten, welche die Alpirsbacher Gruben als Winterquartier nutzen, sind die Wimperfledermaus (Myotis emarginatus: Normalgewicht 6-9g, Kopf - Rumpf-Länge 41-53mm) und das Große Mausohr (Myotis myotis: 20-27g, Kopf-Rumpf-Länge 67-84mm). Beide Fledermausarten bevorzugen recht hohe Winterquartiertemperaturen zwischen 8-12 C°, die in den meisten Bereichen der Gruben vorherrschen.
Weitere Fledermausarten in den Winterquartieren sind die Wasserfledermaus (Myotis daubentonii), das Braune Langohr (Plecotus auritus), die Fransenfledermaus (Myotis nattereri) und die Bartfledermaus (Myotis mystacinus).